Unternehmen, Selbstständige oder Freiberufler, die durch die Corona-Krise in eine finanzielle Schieflage geraten sind, können jetzt Sonder-Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (Kfw) und der NRW.BANK erhalten, um ihre Liquidität zu verbessern und laufende Kosten zu decken. Die Kredite können bei Banken oder Sparkassen beantragt werden. „Um die Kreditwirtschaft in der Region bei der Bearbeitung der Anträge zu unterstützen, haben wir ein Beratungsteam für Fragen zu Förderkrediten gebildet“, berichtet Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. „Wir wollen damit dazu beitragen, dass den betroffenen Betrieben schnell und unbürokratisch geholfen wird.“ Bei der Ausgestaltung der Förderkredite sieht die IHK noch Verbesserungspotenzial. „Obwohl die Haftungsfreistellungen von etwa 90 Prozent des Volumens für die Hausbanken zwar gut bemessen sind, haben die Kreditinstitute dennoch erhebliche Ausfallwahrscheinlichkeiten zu tragen“, sagt Steinmetz. „Dieses Risiko erlaubt der übliche Regulierungsrahmen für die Kreditwirtschaft vielfach nicht.“ Wenn die Regularien nicht entsprechend angepasst werden, können die Förderkredite in der Praxis vielfach nicht genutzt werden. 31 Prozent der Unternehmer am Mittleren Niederrhein hatten in einer Umfrage gesagt, dass Förderdarlehen für sie eine relevante Unterstützungsmaßnahme seien, zwei Drittel davon sehen allerdings Nachsteuerungsbedarf durch die Politik. „Es bedarf darum eines deutlichen Signals aus der Politik an die Bafin als Aufsichtsbehörde, dass es bei den Corona-Finanzhilfen Sonderregelungen für die Kreditwirtschaft geben wird“, so Hartmut Wnuck, Vorsitzender des Vorstands der Stadtsparkasse Mönchengladbach und Vizepräsident der IHK Mittlerer Niederrhein. „Auch die Kreditwirtschaft möchte bei der Bewältigung der Corona-Krise ihren Beitrag leisten. Es darf nicht sein, dass die Bewilligung von Förderkrediten in dieser volkswirtschaftlichen Ausnahmesituation an einem gleichbleibend starren Regulierungsrahmen für die Kreditinstitute scheitert“, so Wnuck. Die Förderkredit-Berater der IHK sind über die Corona-Hotline der IHK erreichbar: Tel. 02151 635-424 (E-Mail: corona@mnr.ihk.de). Weitere Informationen und Hilfestellungen sind auf der IHK-Website zu finden:
www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/22414