Neben der humanitären Katastrophe, die alle anderen Folgen in den Schatten stellt, wird die russische Invasion in der Ukraine auch Auswirkungen auf die Wirtschaft in der Region haben. Um die Unternehmen so gut wie möglich zu unterstützen, lädt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein im Rahmen des IHK-Netzwerks Außenhandel für Donnerstag, 10. März, 9.30 bis 11 Uhr, unter dem Titel „Russland: Aktuelle Sanktionsmaßnahmen“ zu einem kostenlosen Webinar ein. „Die Erweiterung der Sanktionsmaßnahmen wirken sich auf die Geschäftsabwicklungen der Unternehmen im unterschiedlichen Maße aus“, erklärt Jörg Schouren, IHK-Referent für Außenwirtschafts- und Zollrecht. „Um weiterhin regelkonform zu agieren, müssen die Unternehmen die Sanktionsmaßnahmen kennen.“ Das Webinar gibt einen Überblick über die jüngsten Sanktionsmaßnahmen der EU sowie der USA. Zugleich werden die Auswirkungen auf vertragsrechtliche Aspekte beleuchtet. „Einige Unternehmen aus unserer Region pflegen wirtschaftliche Beziehungen zu Russland, manche haben dort sogar eine Niederlassung“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Das dürfen wir nicht vergessen, wenn wir davon sprechen, dass Russland und die Ukraine insgesamt als Absatzmärkte und Investitionsziele von vergleichsweise geringer Bedeutung sind.“ Mit jedem wirtschaftlichen Engagement in diesen Ländern sind auch Arbeitsplätze und individuelle Schicksale verbunden. „Umso wichtiger ist es für uns, diese Betriebe zu unterstützen.“ Das russisch-deutsche Außenhandelsvolumen betrug im vergangenen Jahr knapp 60 Milliarden Euro (Ukraine: 8,5 Milliarden Euro). Das entspricht gerade mal einem Anteil von circa zwei Prozent am gesamten deutschen Warenaustausch mit anderen Ländern. Dieser deutschlandweite Trend trifft auch auf die Lage in der Region Mittlerer Niederrhein zu. Das bestätigen die IHK-Außenwirtschaftsumfrage vom vergangenen Winter und die IHK-Konjunkturumfragen. „Aus unseren Gesprächen mit den Unternehmen hören wir häufig, dass das Exportgeschäft mit Russland sehr aufwändig geworden ist und die Exportbetriebe den Aufwand scheuen“, erklärt Steinmetz. Grund seien vor allem die seitens der russischen Administration als Reaktion auf die bereits bestehenden westlichen Sanktionen (Krim-Annektion) vorgegebenen Zertifizierungsanforderungen und ausgebauten Zölle insbesondere auf Maschinen und Elektrotechnik. Darüber hinaus ist von indirekten Auswirkungen auf die Wirtschaft am Niederrhein auszugehen. „Wir sind eine Exportregion mit einer energieintensiven Industrie. Wie schwerwiegend die Folgen aufgrund steigender Gas- und Ölpreise sein werden, ist noch nicht seriös einzuschätzen.“ Außerdem liefert die Ukraine „Hightech-Rohstoffe“, also Gase wie Neon, Argon, Krypton und Xenon, die für die Chip-Industrie von großer Bedeutung sind. „Das könnte die sowieso schon schwierige Versorgung mit Halbleitern weiter verschlechtern“, sagt Steinmetz. Eine Anmeldung zum Webinar „Exportkontrolle ist Chefsache! Russland: Aktuelle Sanktionsmaßnahmen“ ist erforderlich unter: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/27995. Weitere Informationen gibt es bei Jörg Schouren, Tel. 0131 9268-563 (E-Mail: Joerg.Schouren@mittlerer-niederrhein.ihk.de). Darüber hinaus gibt es auf der IHK-Internetseite Informationen und nützliche Links: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/18465